Diese Animation zeigt die komplette Funktionalität des Modells
Im Sommer 2018 hatte ich die Gelegenheit, an einem besonders interessanten Projekt zu arbeiten. Im Rahmen eines Erasmussprojektes das sich mit der Erarbeitung 3D-gedruckter Lehrmaterialien für blinde Schüler*innen befasst, habe ich für das BBI eine Toilette entworfen, die dann in Zusammenarbeit mit dem Medienproduktionsteam von Sebus gedruckt wurde.
Und so sieht das CAD-Modell dazu aus.
Ich habe für dieses Projekt erstmals FreeCAD verwendet, nachdem ein Open Source Programm natürlich später weniger Barrieren darstellt als die industrieüblichen Standardprogramme
Die 3D-gedruckte Toilette soll besonders für jüngere Kinder den Alltagsgegenstand greifbar machen und so die Benutzung erleichtern. In den größeren Instituten gibt es eigens dafür ausgerüstete “echte“ Toiletten, die niemals tatsächlich als solche, sondern bloß als Lehrmittel verwendet werden.
Eine Toilette in voller Größe und aus Porzellan ist allerdings kaum transportabel, was für Unterricht außerhalb des BBI ein Problem darstellt. Mit dem Kunststoffmodell wurde nun eine Lösung gefunden, das Lehrmaterial einfach an den jeweiligen Einsatzort zu bringen.
Das Modell ist außerdem teilbar, um die gesamte Funktionsweise einer Toilette mit Wasserspülung im Unterricht darstellen zu können.
Das Modell ist sowohl für den 3D Druck, als auch für zum Ertastet-werden optimiert: Es kommt im Druck ohne Supportmaterial aus, so ist quasi keine Nachbearbeitung notwendig. Zum Zusammenbauen werden bloß 2 Splinten für das Gelenk benötigt, das Modell kommt ohne Klebearbeiten aus. So soll es möglichst einfach sein, mit dem eigenen 3D-Drucker ein Modell anzufertigen wenn es für den Unterricht benötigt wird.
Eine Maßstabgetreue Toilette in dieser Größe – geschlossen ist sie etwa 19cm hoch – ist nicht mehr gut tastbar, da einige Hohlräume selbst für Kinderfinger zu klein wären. Die Proportionen wurden dahingehend angepasst, um die Benutzer*innenfreundlichkeit zu erhöhen.